Die urkundlich belegbare Geschichte Flomersheims reicht in eine über 1200-jährige Vergangenheit zurück. Es ist jedoch klar, dass die Anwesenheit von Menschen im Bereich der Flomersheimer Gemarkung schon wesentlich früher beginnt. Darauf weist etwa ein fragmentiertes Steinbeil aus der Jungsteinzeit im Erkenbertmuseum Frankenthal (Pfalz) hin, also aus dem dritten vorchristlichen Jahrtausend. Da es sich jedoch nur um einen Einzelfund handelt, scheint es noch keine dauerhafte Besiedlung des Flomersheimer Umfeldes gegeben zu haben.
Dies ist aber spätestens zur Zeit der sogen. fränkischen Landnahme der Fall, also im 6. Jahrhundert. Darauf weist uns der Ortsname hin, dessen Endung auf "-heim" wie bei so vielen Orten unserer engeren und weiteren Nachbarschaft auf ihren fränkischen Ursprung hinweist. In seinen vermutlich ältesten Formen als Blatmaresheim und Flaumaresheim weist uns der Name darauf hin, dass hier ein freier Franke namens Blatmar, Flatmar oder Flaumar einen Hof gehabt haben muss, aus dem sich dann im Lauf der Geschichte unser Flomersheim entwickelte.
Erstmals historisch belegt wird dieser Ort in einer Urkunde des Klosters Gorze bei Metz vom 24. Mai 765, und damit wäre Flomersheim unter allen fränkischen Ansiedlungen im Bereich der heutigen Stadt Frankenthal zwar vielleicht nicht die älteste, aber die als erste urkundlich nachweisbare. Auch wenn an der Echtheit dieser Urkunde durchaus Zweifel bestehen, lässt sich aber doch mit einiger Sicherheit behaupten, dass das von Bischof Chrodegang von Metz gegründete Kloster Gorze früher als die Klöster Lorsch und Weißenburg Grundbesitz in Flomersheim hatte und dort wohl auch eine Kirche errichtete. Das Patronatsrecht dieser Kirche stand dem im Bauernkrieg untergegangenen Kloster auf dem Georgenberg bei Worms-Pfeddersheim zu, das ebenfalls von Gorze gegründet worden war. Auch die Tatsache, dass die älteste Flomersheimer Kirche den Märtyrern Stephanus und Gorgonius geweiht war, weist auf diese Gründung von Gorze aus hin, denn auch die dortige Klosterkirche war diesen beiden Heiligen geweiht.
Neben diesem Grundbesitz von Gorze sind für Flomersheim noch die Klöster Lorsch (4 Schenkungen an das Kloster zwischen 769 und 788) und Weißenburg im Elsass (784) mit beachtlichem Grundbesitz belegt. Als 991 der salische Herzog Otto von Worms das Kloster Weißenburg niederbrannte und sich einen Großteil dessen Besitzes aneignete, befanden sich darunter auch die Güter in Flomersheim. Auf dem Erbwege scheinen diese Flomersheimer Besitzungen dann über die Staufer und Welfen an die wittelbachischen Pfalzgrafen in Heidelberg gekommen zu sein. Ein Teil dieser Weißenburger Besitzungen war noch im 13. Jahrhundert vorhanden, als die Ritter von Dirmstein diesen Besitz gegen Güter in Dirmstein eintauschten.
Auch das Wormser Kloster St. Martin war Grundbesitzer in Flomersheim, worauf etwa noch der "Martinspfad" hinweist.
Wie in vielen anderen Orten gab es auch in Flomersheim eine Ritterfamilie, die sich nach dem Ort nannte, die aber bereits 1262 in Worms ansässig ist. Die Oberherrschaft selbst lag bei den Grafen von Leiningen, die Lehensträger der Wormser Bischöfe waren.
Nach dem Tode des Landgrafen Hesso, des letzten männlichen Leiningers (Landgraf 1437 - 1467), trat seine Schwester Margarethe die Hälfte des leiningischen Besitzes an Kurfürst Friedrich I., den Siegreichen von der Pfalz ab. Bis 1481 war Flomersheim gemeinschaftlicher Besitz der Leininger und des Kurfürsten. 1481 erwarb dann Kurfürst Philipp d. Aufrichtige die alleinige Herrschaft an dem Dorf für die Kurpfalz. Auch in dieser Zeit unterstanden die alten Gorzer Güter noch dem Kloster Georgenberg, das 1451 einen Teil davon an die Kirche von Freinsheim verkaufte, die damit zu einem der "Freihöfe" in Flomersheim kam. Weitere Freihöfe besaßen hier bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Herren von Wonsheim, die Grafen von Degenfeld, die Herren von Dalberg und die Herren von Erthal.
In diese Zeit des aufgehenden Mittelalters fällt auch der Bau bzw. Umbau der Flomersheimer Kirche. Zumindest trägt der Turm die Bauinschrift "1496". Ob die bei der letzten Renovierung freigelegten Steinmetzarbeiten von dem alten Kirchenbau stammen, sei dahingestellt. Das Patronatsrecht über die Kirche übt zu dieser Zeit noch das Kloster auf dem Georgenberg aus, das Recht der Besetzung der StelIe des Geistlichen beim Marienaltar liegt bei Ritter Heinrich v. Meckenheim. Als Filiale untersteht zu diesem Zeitpunkt Ormsheim der Flomersheimer Kirche.
Hinsichtlich der Verwaltungsgliederung der Kurpfalz in dieser Zeit gehörte Flomersheim zum Oberamt Alzey, und darin wiederum zum Unteramt Freinsheim. Der Große Zehnt und zwei Drittel des Kleinen Zehnt standen dem Propst des Klosters vom Georgenberg zu (-nach der Reformation der kurfürstlichen Hofkammer zu Heidelberg), ein Drittel des Kleinen Zehnt fiel an den Flomersheimer Pfarrer.
Im Verlauf des 16. Jahrhunderts vollzogen sich in Flomersheim wie in allen anderen Orten der Kurpfalz die Konfessionswechsel zwischen Katholizismus, Luthertum und Calvinismus. Die Einführung der Reformation in der Kurpfalz hatte vor allem zur Folge, dass die Besitzungen der Klöster, etwa auch des Georgenstiftes, der "Geistlichen Güteradministration" bzw. der kurfürstlichen Schaffnerei in Frankenthal zugeordnet wurden. lm Verlauf des 30jährigen Krieges hatte Flomersheim mehrmals die Lasten einer Gemeinde im Vorfeld der mehrmals belagerten Festung Frankenthal zu erleiden, und im Jahre 1689 wurde Flomersheim wie fast alle Gemeinden im Bereich zwischen Odenwald und Haardt niedergebrannt, eine Tatsache, die sich heute etwa darin zeigt, dass wir in Flomersheim praktisch keine Fachwerkhäuser bzw. keine Gebäude vorfinden, die vor 1700 erbaut wurden. Denn erst nach dem Ende des Pfälzischen Erbfolgekrieges und des sich fast unmittelbar anschließenden Spanischen Erbfolgekrieges war an einen Wiederaufbau der kriegszerstörten Pfalz zu denken.
In der Kurpfalz selbst hatte sich in religiöser Hinsicht seit 1685 eine Veränderung ergeben, als mit Kurfürst Johann Wilhelm, dem "Jan Wellem" der Düsseldorfer, der katholische Zweig Pfalz-Neuburg der Wittelbacher in der Kurpfalz das Erbe angetreten hatte. Die konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung von Flomersheim hatte jedoch zur Folge, dass bei der Kirchenteilung des Jahres 1705 die Reformierten in Flomersheim die Kirche allein zugesprochen bekamen und die wenigen Katholiken nach Eppstein eingepfarrt wurden, wo die St. Cyriakuskirche den Katholiken zugewiesen wurde.
Die Vermessung der Gemarkung von Flomersheim im Jahre 1719, die insgesamt 1504 Morgen Acker und 50 Morgen Wiese umfasste (rund 500 ha) weist im "Morgenbruch" insgesamt 23 Besitzernamen auf, von denen heute nur noch 2, Brenner und Ebrecht, im Ort vorhanden sind.
Einschneidende Veränderungen brachte den Einwohnern von Flomersheim erst das Jahr 1795. Im Frieden von Campo Formio zwischen Österreich und Frankreich verzichtete dieses auf alle Ansprüche auf Gebiete auf das linke Rheinufer, ein Verzicht, der auf alle anderen Fürsten ausgedehnt wurde, und bereits am 23. Januar 1798 wurde das gesamte Gebiet links des Rheines durch die Französische Republik, die sich dieses Land eingliederte, neu geordnet.
Flomersheim gehörte jetzt zu dem neugeschaffenen Departement Mont Tonnerre (Donnersberg) mit der Hauptstadt Mainz, das etwa in seiner Ausdehnung dem heutigen Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz glich. Hier wiederum gehörte es als selbständige Mairie (Bürgermeisteramt) zum Arrondissement (Bezirk) Speyer und dort wiederum zum Kanton ("Kreis") Frankenthal. Diese Angliederung an Frankreich bringt zunächst vor allem einschneidende Veränderungen in der Besitzstruktur mit sich. Alles der Geistlichen Güteradministration unterstehende Land, - Klosterbesitz vor der Reformation-, -Adel und Kirche gehörende Land, und damit der größte Teil des Grundbesitzes in Flomersheim, wird zum "Nationalgut" erklärt, und um die Jahrhundertwende beginnt der Verkauf dieser Nationalgüter. Neben einigen wenigen großen Güterspekulanten, die im gesamten Bereich der Departements große Ländereien aufkaufen, entsteht, so auch in Flomersheim, eine breite Schicht bäuerlicher Grundbesitzer, die jetzt den einst oftmals von ihnen nur gepachteten Grund und Boden jetzt als Eigentum besitzen.
Die von Frankreich geschaffene Verwaltungsgliederung wurde auch weitgehend beibehalten, als die linksrheinischen Gebiete 1814 wieder deutschen Fürsten unterstellt wurden, d.h. das Gebiet der heutigen Pfalz als "Königlich bayerische Lande links des Rheines" an die Wittelsbacher fielen. Jetzt war Flomersheim als selbständiges Bürgermeisteramt Bestandteil des Landkommissariats (Landkreises) Frankenthal.
Einige Jahre nach dem Anfall an Bayern, 1820, hatte Flomersheim insgesamt 524 Einwohner, davon 289 Protestanten, 220 Katholiken und 15 Juden. Bis 1835 stieg die Einwohnerzahl auf 688 Personen an. Dieses stetige Wachstum lässt sich durch das ganze 19. Jahrhundert hindurch verfolgen, wobei man feststellen kann, dass dieses Wachstum seit Anfang der 80er Jahre rapide zunimmt: 1882: 888 Einwohner - 1885: 933; 1890: 980; 1895: 1045; Um die Jahrhundertwende sind es 1049, und im Jahr der Eingemeindung zu Frankenthal (1919) zählt Flomersheim 1446 Einwohner.
Dies ist sicherlich mit eine Folge der Lage am Rande des sich entwickelnden industriellen Ballungsraumes der Städte Frankenthal, Ludwigshafen und Mannheim. Vor allem der Anschluss an das Eisenbahnnetz durch den Bau der Bahnlinie Frankenthal - Freinsheim - Grünstadt am 15. Oktober 1877 beschleunigte diesen Wachstumsprozess, der zugleich mit einer Veränderung innerhalb der Bevölkerungsstruktur verbunden ist. So weist das Frankenthaler "Stadtbuch" von 1921 von 70 landwirtschaftliche Betriebe aus, nach dem Einwohnerbuch des Jahres 1930 sind es noch 61, und 1945 sind es 47.
Dieses Bevölkerungswachstum hat Folgen in vielerlei Hinsicht; im Folgenden sei nur einiges angedeutet. Das Anwachsen der Bevölkerung insgesamt ließ natürlich auch die beiden christlichen Kirchengemeinden wachsen. Eine Folge davon war, dass im Juni 1868 Flomersheim und Eppstein aus dem Pfarrverband mit Hessheim herausgelöst wurden und eine eigene Kirchengemeinde bildeten. Erster Pfarrer der neuen Gemeinde wurde Pfarrer Jakob Michel (1908 zum Kirchenrat ernannt), der bis zu seinem Tode 1911 die Gemeinde betreute.
Auch im schulischen Bereich brachte die zweite Jahrhunderthälfte wichtige Veränderungen. So wurde 1875 in Flomersheim die "Kommunalschule", d.h. die Simultanschule eingeführt. Da die vorhandenen Schulraume immer kleiner wurden - 1890 gab es in Flomersheim 173 Schüler - entschloss man sich 1889 zu einer Erweiterung des bestehenden Gebäudes, jedoch tauchen 1895 Überlegungen auf, einen Neubau zu errichten. Damit begannen jahrelange heftige Auseinandersetzungen in der Gemeinde. Erst 1897 einigte man sich auf den heutigen Standort in der Bahnhofstraße, aber erst 1899 kommt man wieder etwas voran; die Bauarbeiten sollen endlich ausgeschrieben werden, doch wird in zwei Bürgerversammlungen, die nach der bayerischen Gemeindeordnung über größere Darlehensaufnahmen zu entscheiden hatten, die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 40.000 Mark abgelehnt. Zu solchen Bürgerversammlungen war jedoch nur ein kleiner Teil der Bevölkerung zugelassen, denn Bürger einer Gemeinde konnte man nur als Mann über 25 Jahren werden, wenn man einen festen Wohnsitz und ein bestimmtes höheres Vermögen nachwies bzw. entsprechende Einkünfte sowie ein "Bürgergeld" an die Gemeinde zahlte.
So ist es nicht verwunderlich, wenn z.B. bei der Versammlung vom 15. August 1899 nur 133 Bürger anwesend waren, von denen 72 das Projekt ablehnten. Die Zahl der Gegner des Schulhausbaus scheint gleich groß zu bleiben, doch konnten die Befürworter bei der nächsten Abstimmung am 10. März 1900 mehr Bürger mobilisieren: mit 97:74 Stimmen wurde das Darlehen und damit der Bau genehmigt; am 5. Juni wurde der Grundstein zur Schule gelegt, und bereits am 31. Dezember konnte das neue Schulhaus seiner Bestimmung übergeben werden.
Die Verbindungen zum benachbarten Frankenthal nehmen in der Zeit nach der Jahrhundertwende weiter zu. Sicherlich ist ein Großteil der in Flomersheim lebenden Arbeiter in der Frankenthaler Industrie beschäftigt. Bestimmt waren es nicht der Anschluss Flomersheims an das Frankenthaler Telefonnetz im Jahre 1902, sondern gerade die aus der Nachbarschaft zur aufstrebenden Industriestadt Frankenthal entstehenden Fragen, die bereits 1910 den Gemeinderat von Flomersheim veranlassten, wegen einer eventuellen Eingemeindung Verhandlungen aufzunehmen. Doch scheitern diese Verhandlungen im Dezember an der Absage des Frankenthaler Stadtrates. Erst im Verlauf des Ersten Weltkriegs werden dann zwischen Frankenthal und den drei benachbarten Orten Flomersheim, Mörsch und Studernheim Verhandlungen über eine Eingemeindung aufgenommen, die dann auch zu einem positiven Ergebnis führen: seit dem 1. Juni 1919 ist dann Flomersheim, damals mit rund 1500 Einwohnern, größter Stadtteil Frankenthals, der trotz der räumlichen Annäherung der Kernstadt bis heute seine Eigenständigkeit wahren konnte.